Ökodesign

Für uns ist Ökodesign ein wesentlicher Aspekt einer Circular Economy

Je modularer aufgebaut, je haltbarer, je reparaturfähiger ein Produkt ist desto ressourceneffizienter ist es.

Auch die Auswahl der Materialien im Produkt spielt eine entscheidende Rolle. Beispielsweise sind es sortenreine oder möglichst natürliche Materialien die gut recycelt oder sogar im Reuse genutzt werden können oder sind es Verbundwerkstoffe, die oftmals auf der Deponie oder in der Müllverbrennung entsorgt werden müssen.

Auch bei Bauten spielen Aspekte des Ökodesigns eine wichtige Rolle. Beispiel dafür sind die Materialwahl oder die Anbringung von Produkten im oder am Objekt. Je nachdem ob beispielsweise eine Fassade geklebt, geschossen oder geschraubt angebracht wird, ist auch ihre Reuse- oder Recyclingfähigkeit erniedrig oder erhöht.

Europäische Ökodesign-Richtlinie 2009/125/EG

Welche Bedeutung auch die EU dem Thema Ökodesign beimisst zeigt sich schon darin, dass die EU eine eigene Verordnung bzw. Richtlinie zum Thema Ökodesign erlassen hat. Diese Richtlinie gilt für  energieverbrauchsrelevante Produkte und löst die Richtlinie 2005/32/EG von 2005 ab. Die neue Richtlinie gilt prinzipiell auch für, wie sie hier oft genannt werden „passive“ energieverbrauchsrelevante Produkte wie Dämmstoffe.

Für jede ins Visier genommene Produktgruppe müssen (teils sehr komplexe) Vorbereitungsstudien durchgeführt werden, aus denen sich Handlungsempfehlungen für Durchführungsverordnungen ableiten lassen (sollen). Beispiele für bisher über Durchführungsverordnungen geregelte Produktgruppen sind: Bürobeleuchtung, Straßenbeleuchtung, Fernseher, Standby Verluste, elektrische Motoren, Umwälzpumpen, Ventilatoren, private Kühl- und Gefrierschränke. Für andere Produktgruppen wie PC, Monitore, Drucker, Kopierer, Multifunktionsgeräte (wichtige Bereiche der nachhaltigen Beschaffung) kamen die Vorbereitungsstudien zu dem Schluss, dass kein Handlungsbedarf besteht weshalb keine weiteren Aktivitäten geplant sind. Aus Sicht des Umweltschutzes ist das nicht nachvollziehbar, schon aufgrund des Materialumsatzes bei diesen Geräten sowie dem Einsatz von begrenzten Ressourcen wie seltenen Metallen usw.. Gerade bei diesen Produkten wäre ein wichtiger Nachhaltigkeitsaspekt die Verwendung von recycelten Materialien. Deshalb ist es hier wichtig, auf Umweltlabel zu achten.

Umweltlabel müssen systemimmanent immer schneller auf den Markt reagieren als Verordnungen, da echte Umweltlabel ja nicht den Ist-Zustand abbilden sollen, sondern einen besseren Zustand als den Ist-Zustand. Nur so können sich Betriebe die ein Umweltlabel für ihre Produkte haben ja auch vom Rest des Marktes abheben.

Das Problem des festgelegten Vorgehens in der aktuellen Ökodesignrichtlinie ist, dass sie den aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen nicht hinterher kommt. Der Markt für viele global produzierte Produkte, ändert sich heute schneller als man Studien schreiben oder Verordnungen erlassen kann. Zudem ist die Kontrolle für Waren, die nicht in Europa gefertigt wurden, aber auf den EU-Markt kommen, oft schwierig.

Wer Hauptsache billig kauft – kauft zweimal

Je langlebiger ein Produkt bei gleicher Funktionsleistung ist, desto günstiger proportional zum Anschaffungspreis wird es. Das ist heute für Einkäufer in Kommunen nichts Neues. Befragte Kommunen benennen in der Theorie „Langlebigkeit“ bei Produkten als zweitwichtigstes Beschaffungskriterium. Entscheidend ist dabei auch, wie man ein langlebiges, reparaturfähiges Produkt erkennt. Dieser Aspekt ist ein wichtiger Teil der Umweltinformation zu unseren Designboxes, gerade an Kommunen.

„Wer billig kauft, kauft zweimal“  so eine UBA Studie. Das gelte, so die Studie, vor allem für Elektrogeräte die weder ausreichend getestet werden (also nicht in der EU produziert wurden) noch hochwertige Materialien enthalten. Wir möchten dazu noch ergänzen, dass das auch für alle anderen Produkte gilt, wobei ein ökologisches und gesundes Produkt keinesfalls immer teurer sein muss.

Beispiele

Beispiele für Bauteilbezogene Schwachstellen sind: (1) Elektrolytkondensatoren (ELKOs) die bezogen auf das Bauteil unterdimensioniert sind. (2) Ungeeignete Drahtanschlusse die zu Kabelbrüchen führen du nicht repariert werden können. (3) Kunststoffzahnräder bei Metallantrieben die zu schnellerem Materialverschleiß führen. (4) Geringe Abriebfestigkeit wie sie vor allem bei Billigkunststoffen gegeben ist. (5) Materialermüdung von integrierten Schmelzsicherungen. (6) Vorzeitige Korrosion von Bauteilen durch mindere Qualität der Oberflächenbeschichtung. (7) Schwache Dämpfung von Kugellagern. (8) Kunststoffe für Federungen von Ein/Aus Schaltern (Minimalschaden der oft teure Reparaturschaden auslöst). (9) Schrauben die direkt in Kunststoffschalen geschraubt wurden ohne Metallverstärkung, solche Verbindungen sind kaum belastbar (vor allem nicht punktuell). (10) Beispiele für Konstruktionsbezogene Schwachstellen sind: festverbaute Akkumulatoren, verklebte Gehäuse, Bauteilgruppen die fest verbunden sind.

Beispiele für Technische Einschränkungen und Einschränkungen in der Nutzungsphase sind: (1) Eingebaute Zähler. Vor allem in Druckern sind heute auf verschiedene Weisen Zähler eingebaut wie mechanische Zähler oder Chips in Kartuschen die z.B. bei einer bestimmten Seitenanzahl den Druck stoppen. Im Internet gibt es bereits Tipps zum zurückstellen dieser Zähler. (2) Schraubenwahl. Hersteller behindern die Möglichkeit zur Reparatur durch den Nutzer oder durch freie Werkstätten, indem sie Spezialschrauben verwenden. Mittlerweile gibt es in Reaktion darauf im Netz Anbieter die diese Spezialwerkzeuge auch für Nutzer und freie Werkstätten verfügbar zu machen. (3) Fehlende Wartungsmöglichkeiten und Informationen. Beispielsweise Notebooklüfter müssen ebenso wie beim Tischcomputer gereinigt werden indem einfach von Zeit zu Zeit der Staub entfernt wird. Wenn Nutzer das Gehäuse nicht offen können unterbleibt diese einfache Wartung und damit die Kühlung und kann zu teuren Schäden auch den Prozessoren führen.

  • Designboxes

    Von der nachhaltigen Büroausstattung bis zu Gebrauchprodukten, ökologisch hergestellte, modulare, reparaturfähige, haltbare, strapazierfähige, ressourceneffiziente und gesunde Produkte sind gefragter als je.

    Über die Organisation von Designoxes mit Designern unterstützen wir Sie in der Produktentwicklung und im Ökodesign Ihrer Produkte. Diese finden In-House bei Firmen oder Kommunen statt, werden aber auch als Events für junge Designer angeboten.

    Hier werden in der Regel Themen und Materialen von Unternehmen oder Organisationen vorgegeben.

    Die Designboxes werden für den BDIA und HOLZ VON HIER und auch andere Organisationen in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Thasler und unserem Unternehmen organisiert.

    Im Bereich Ökodesign arbeiten wir seit drei Jahren sehr eng mit dem Design- und Architekturbüro Thasler in Thüringen zusammen. Der Inhaber Herr Thasler war früher am Bauhaus und viele Jahre in der Produktdesignentwicklung in der Industrie tätig. Herr Thasler ist auch im Vorstand des Bundesverbandes der deutschen Innenarchitekten und Designer, so dass hier sehr gute Kontakte bundesweit zu Designern bestehen.

  • Grundlagen der Designboxes

    Aspekte, die wir in den Designboxes immer berücksichtigen sind:
    +   Ressourcenverfügbarkeit.
    +   Nachhaltige Rohstoffgewinnung.
    +   Klima- und Umweltschutz durch kurze Wege im Stoffstrom.
    +   Energie-, Wasser-, Ressourcen und Kosteneffiziente Produktion.
    +   Soziale Fairness in der Herstellung.
    +   ggf. optimierter Energie- und Wasserverbrauch in der Nutzungsphase.
    +   Haltbarkeit, Modularität und Reparaturfähigkeit in der Nutzungsphase.
    +   Gesundheit und Sicherheit in der Nutzungsphase und im Brandfall.
    +   Optimale Nachnutzung, optimale Wiederverwertbarkeit und Recyclingfähigkeit.
    +   Einhaltung aller relevanten europäischen und länderspezifischen Vorgaben.

  • Kriterien für die Ökodesignboxes

    Wir haben aus der umfangreichen Liste an Kriterien aus dem deutschen Ökodesign Wettbewerb, diejenigen Kriterien als Grundlage für unsere „Designboxes“ ausgewählt, die unmittelbar oder mittelbar zu einer Umweltverbesserung und zur Gesundheit der Nutzer beitragen. Generell orientieren wir uns hier an diesem sehr weitgehenden Entwurf, obwohl sich selten alle der beschrieben Aspekte umsetzen lassen.

    Beim Thema Gesundheit kommen uns unsere unfangreichen Auswertungen und Datengrundlagen bezüglich der  REACH relevanten Inhaltsstoffe oder Additive in Produktgruppen zugute.