Abfallvermeidungskonzepte

Der weltweite und der europäische Kunststoffmarkt

Weltweit sind mehr als 23 Länder stark in die Kunststoffproduktion involviert. Die Hauptkunststoffsorten sind Polyethylen (LDPE, LLDPE und HDPE), Polypropylen (PP), Polyvinylchlorid (PVC), Polyethylenterephthalat (PET), Polystyrol (PS), Expandierbares Polystyrol (EPS), Polyurethan (PUR), Polyamid (PA), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polycarbonat (PC), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polyoxymethylen (POM), SAN & PBT, Fluor- und Biokunststoffe. Deutschland ist in Europa das größte Hersteller-Land für Kunststoffe, aber dennoch ist dies im Vergleich zu Asien und USA ein geringer Weltmarktanteil.

Die wichtigsten Einsatzgebiete für Kunststoffe sind flexible und starre Verpackungen sowie Bauprodukte. Auf diese drei Bereiche entfällt in Europa derzeit rund 70% der gesamten Kunststoff-Nachfrage. Zum Absatzmarkt Bau gehören alle Kunststoff-Produkte für den Hoch- und Tiefbau, zum Beispiel Folien, Kabel, Rohre, Profile und Abdeckungen, Platten und Rohre, Dübel, Schrauben, Verglasungen, Befestigungselemente, Beschichtungen und Membranen. Hier wird vor allem PVC eingesetzt gefolgt von Polyethylen (HDPE), Polystyrol und EPS.

Rest und Abfallstoffe als Grundrohstoffe für die Produktion verwenden

Gerade bei den genannten Rohstoffen für Biokunststoffe muss darauf geachtet werden, dass ein Hype nicht dazu führt, dass noch mehr Naturflächen Palmöl-, Zuckerrohr- und andren Agrarplantagen zum Opfer fallen, indem man künstlich Märkte (über Förderungen) puscht. Denn eines ist wohl jetzt schon absehbar, die Rohstoffe für einen stark wachsenden Biokunststoffmarkt werden (ähnlich wie beim Biodieselmarkt), unter den derzeitigen Bedingungen, wohl kaum aus Europa kommen. Deshalb müssen beizeiten gute Ressourcenkonzepte für die Nutzung von Reststoffen aus der europäischen Produkten für den Eigenbedarf und die europäische Produktion von Biokunststoffen und biobasierten Werkstoffen entwickelt werden.

Nutzungskonkurrenzen für diesen neuen Rohstoffbedarf mit Nahrungsmitteln und natürlichen Ökosystemen sind evident und könnten mindestens Dimensionen annehmen, wie man sie bereits heute aus dem „Bio“-Energiebereich kennt. Diese großen billigen Rohstoffvorkommen werden ohne Steuerung wohl Raubbauholz, Palmöl und Zuckerrohr sein. Für solche Plantagen werden aber ja bereits heute riesige Naturflächen wie Primärwälder und Grasländer zerstört und erhebliche Nutzungskonkurrenzen für die Nahrungsmittelproduktion aufgebaut. Deshalb ist es gerade jetzt umso wichtiger, für diese Märkte Wege aufzuzeigen wie nicht Urrohstoffe, sondern Reststoffe und Abfallstoffe der kurzen Wege genutzt werden können.

Bio Kunststoffe

Produktionskapazität von Bioplastik (alle Formen auch Mischformen) liegt zu 58,1 Prozent in Asien, 12 Prozent Südamerika, 14% Prozent in Nordamerika, 15,4 Prozent in Europa und 0,5 Prozent in Australien/Ozeanien (european bioplastics). Bislang konnten Biokunststoffe preislich kaum mit konventionellen Kunststoffen konkurrieren und ihr Marktanteil am gesamten Kunststoffmarkt liegt bei < 1 Prozent. Dennoch wird ihnen mittelfristig starkes Wachstum bescheinigt. Jährlich werden in Deutschland 6 – 7 Millionen Tonnen Kunststoffverpackungen hergestellt, davon bis zu 2 Mio. Tonnen Einmalverpackungen, Beutel, Tragetaschen, Säcke und Einwegbesteck und -geschirr. Nach bisherigen wissenschaftlichen Studien könnte gerade dieser Bereich der Kunststoffwegwerfprodukte durch Biokunststoffe ersetzt werden.

Die Grundmaterialien aller Naturfaserbasierten Biokunststoffe sind Cellulose bzw. Celluloseacetat, Lignin, Stärke und Zucker bzw. daraus hergestellte Polymilchsäure und Polyhydroxybuttersäure und Chitin.

Die Anwendungsbereiche sind vielfältig und reichen von Verpackungen und Cateringartikeln bis hin zu Medizin und Hygieneartikel. In diesem Zukunftsmärkten werden heute weltweit die Weichen gestellt, bis hin zu den eingesetzten Rohstoffen und Techniken sowie welche Player, Produkte, Umwelt-, Verbraucherbelastungen und welches Image hier zum Tragen kommen. Heute beruht beispielsweise die prognostizierte exponentielle und weltweite Zunahme der Biokunststoffproduktion vor allem auch auf der Suche nach günstigen Rohstoffen und schlicht einem Ersatz für zu Ende gehende Erdölreserven. Das Grundmaterial für Biokunststoffe der 1. Generation, also der heute vor allem verwendeten Grundrohstoffe sind Dextrose und Zucker aus Cassava, Mais, Zuckerrohr, Zuckerrübe. Das Grundmaterial der 2. Generation das gerade entwickelt wird ist Lignicellulose von Mais, Holzchips, Gras usw. sein.

Bio sind Biokunststoffe und Biobasierte Werkstoffe unserer Ansicht nach nur, wenn (1) Rest und Abfallstoffe als Grundrohstoffe für die Produktion verwendet werden, (2) wenn die Stoffströme kurze Wege haben, wenn (3) die Produkte auch wirklich problemlos kompostierbar sind und (4) wenn die in Europa geltenden Vorgaben zum Verbraucherschutz auch in Biokunststoffen kontrolliert werden können.

Abfall vermeiden ist immer noch die beste Variante, schont die Umwelt und spart richtig Geld

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    Wir sind von Biokunststoffen überzeugt, aber nur auf der Basis von nachwachsenden Rohstoffen aus nachhaltiger Erzeugung oder noch besser auf der Basis von Rest- und Abfallstoffen sowie bei kurzen Wegen in den Verarbeitungsketten. Darauf basieren unsere Konzepte in und für Projekte.